...alle Jahre wieder in London. Da wird gut zwei Wochen bei jeder Gelegenheit geknallt. Der Anlass ist der sogenannte gunpowder plot. Am 5. November 1605 versuchten Robert Catesby und Guy Fawkes den englischen König und alle Parlamentarier zu ermorden. Wie sie das anstellen wollten? Durch ein Sprengstoffattentat. Sie schmuggelten Schießpulver in den Keller des House of Parliament. Guy Fawkes sollte zurück bleiben und es anzünden.
Irgendein Verräter deckte die Verschwörung in einem Brief auf und die gesamte Bande wurde noch am selben Abend hingerichtet, gevierteilt und durch London gefahren.
Weswegen aber die Vereitlung eines Sprengstoffattentats damit gefeiert wird, dass jedes Jahr halb London in die Luft gejeagt wird, weiß ich nicht. Die Briten sind halt manchmal ein bißchen komisch.
Daher: Remember, remember the 5th of November...
Mittwoch, 29. Oktober 2008
Montag, 29. September 2008
Chelsea Physic Garden
Diese kleine Juwel in mitten Kensington und Chelsea habe ich heute anlässlich des schönen spätsommerlichen Wetters besucht.
Der Chelsea Physic Garden wurde schon 1673 als Botanischer Garten für Heilpflanzen gegründet. Noch heute gibt es eine unfassbar große Sammlung von allen möglichen Heil- und Nutzpflanzen aus aller Welt. Der Garten öffnet nur ein paar mal pro Woche von März bis Oktober für die Öffentlichkeit und dann kann man die Kieselwege entlang wandern und, abgsehen vom Verkehrslärm vom Chelsea Embankment und den Flugzeugen mit Kurs auf Heathrow, fast vergessen, dass man in London ist.
Wer einen Sonntag nachmittag Zeit hat, sollte unbedingt mal vorbeischauen, es lohnt sich wirklich.
Man kann den Tag dann wunderbar englisch mit Tee und Kuchen auf der Wiese liegend ausklingen lassen.
Der Chelsea Physic Garden wurde schon 1673 als Botanischer Garten für Heilpflanzen gegründet. Noch heute gibt es eine unfassbar große Sammlung von allen möglichen Heil- und Nutzpflanzen aus aller Welt. Der Garten öffnet nur ein paar mal pro Woche von März bis Oktober für die Öffentlichkeit und dann kann man die Kieselwege entlang wandern und, abgsehen vom Verkehrslärm vom Chelsea Embankment und den Flugzeugen mit Kurs auf Heathrow, fast vergessen, dass man in London ist.
Wer einen Sonntag nachmittag Zeit hat, sollte unbedingt mal vorbeischauen, es lohnt sich wirklich.
Man kann den Tag dann wunderbar englisch mit Tee und Kuchen auf der Wiese liegend ausklingen lassen.
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Chelsea Physic Garden, 28.09.2008 |
Loungelover
Was fängt man an einem Samstag abend in London an? Genau, man schnappt sich ein paar Freunde und geht in eine Bar. Diesmal ins Loungelover in Shoreditch.
Diese Bar hat so ziemlich die kitschigste und dennoch grandioseste Dekoration die ich je gesehen habe. Von falschen überdimensionieren Mingvasen über goldene Kronleuchter hin zu Anatomiemodellen mit beweglichen Organen aus dem Biologieunterricht ist alles dabei. Das kommt wohl davon, wenn man 3 schwule Barbesitzer eine ehemalige Fleischverpackungsfabrik umdekorieren lässt.

Anyway. Heute ist Loungelover eine der hippen Bars in Shoreditch und ohne Reservierung ist am Wochenende kaum reinzukommen.
Der durchschnittliche Cocktailpreis liegt bei £9, was sicher nicht billig ist, aber zur Umgebung passt. Und kreativ sind die Cocktails allemal. Ich hatte einen Limelight (Limette, Vodka, Maracuja, Sekt, Gin) und einen Pink Passion (Passionsfrucht, Vanille, Vodka, Prosecco). Beide uneingeschränkt zu empfehlen.

Und Celebrityspotting gab es auch - am Samstag Abend war auch Katie Melua im Loungelover.
Diese Bar hat so ziemlich die kitschigste und dennoch grandioseste Dekoration die ich je gesehen habe. Von falschen überdimensionieren Mingvasen über goldene Kronleuchter hin zu Anatomiemodellen mit beweglichen Organen aus dem Biologieunterricht ist alles dabei. Das kommt wohl davon, wenn man 3 schwule Barbesitzer eine ehemalige Fleischverpackungsfabrik umdekorieren lässt.
Anyway. Heute ist Loungelover eine der hippen Bars in Shoreditch und ohne Reservierung ist am Wochenende kaum reinzukommen.
Der durchschnittliche Cocktailpreis liegt bei £9, was sicher nicht billig ist, aber zur Umgebung passt. Und kreativ sind die Cocktails allemal. Ich hatte einen Limelight (Limette, Vodka, Maracuja, Sekt, Gin) und einen Pink Passion (Passionsfrucht, Vanille, Vodka, Prosecco). Beide uneingeschränkt zu empfehlen.
Und Celebrityspotting gab es auch - am Samstag Abend war auch Katie Melua im Loungelover.
Sonntag, 28. September 2008
Mein neues Portemonnaie...
..extrem stylish, knallpink, nicht ganz billig, von Heidi Mottram, London. Natürlich in Spitalfields gekauft. Und das interessanteste: es ist aus Aalhaut gemacht. No kidding. Mein Portemonnaie schwamm im früheren Leben mal durch den Ozean. Aalleder wurde traditionell von den Eskimos verwendet, heute ist es eher selten. Und wie wikipedia mir gerade mitteilt, stammt das heutige Aalleder von den Schleimaalen, die wissenschaftlich gesehen gar keine Aale sind.

Oh, well, dann habe ich eben jetzt ein schickes Fischhautportemonnaie.
Oh, well, dann habe ich eben jetzt ein schickes Fischhautportemonnaie.
Sonntag, 21. September 2008
Open House in Spitalfields...
Open House ist ein jährlicher Event, der die Architektur Londons feiert. Ein Wochenende lang kann man verschiedenste Gebäude, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, besuchen.
Ich hatte dieses Jahr nicht wirklich viel Zeit, aber 2 Gebäude in Spitalields habe ich doch geschafft.
Zum einen die Christ Church Spitalfields, Teil der anglikanischen Kirche, die sich seit 3 Jahrhunderten mächtig zwischen Brick Lane und Commercial Street, mittlerweile einem muslimischen Zentrum Londons, erhebt.

Die Kirche ist erst 2004 restauriert worden und eine echte Schönheit. Relativ pompös, wenn man einfache evangelische Kirchen gewöhnt ist. Sie besteht aus unglaublich weißem Portlandstein, der bei der Londoner Luftverschmutzung sicher alle 10 Jahr tiefengereinigt werden muss. Die Deckenverzierungen im Inneren und das große Altarfenster sind sehr sehenswert.
Ich hatte dieses Jahr nicht wirklich viel Zeit, aber 2 Gebäude in Spitalields habe ich doch geschafft.
Zum einen die Christ Church Spitalfields, Teil der anglikanischen Kirche, die sich seit 3 Jahrhunderten mächtig zwischen Brick Lane und Commercial Street, mittlerweile einem muslimischen Zentrum Londons, erhebt.
Die Kirche ist erst 2004 restauriert worden und eine echte Schönheit. Relativ pompös, wenn man einfache evangelische Kirchen gewöhnt ist. Sie besteht aus unglaublich weißem Portlandstein, der bei der Londoner Luftverschmutzung sicher alle 10 Jahr tiefengereinigt werden muss. Die Deckenverzierungen im Inneren und das große Altarfenster sind sehr sehenswert.
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Open House in Spitalfields, September 2008 |
Palace of Westminster
Der Palace of Westminster, auch als Houses of Parliament bekannt, ist der Sitz der englischen Regierung. Er liegt direkt an der Themse, zwischen Big Ben und Westminster Abbey. Im Sommer, wenn die Politiker im Urlaub sind, kann man für 12£ eine Tour buchen. Nach einer Sicherheitskontrolle, die genauso nervig ist wie am Flughafen, kommt man in Westminster Hall an. Dort werden heute die verstorbenen Royals aufgebahrt, wenn es denn nötig ist.
Der Palast ist riesig, mehr als 1000 Räume und kilometerlange Gänge. Einige Teile des Palastes stehen seit dem 11. Jahrhundert. Es gab, wie überall in London, ein paar Feuer, die Wiederaufbauten nötig machten. Zum Beispiel 1834, als ein paar Politiker alte Unterlagen verbrannten und während dessen ins Pub gingen und ihr Feuerchen vergießen.
Auch der 2. Weltkrieg hat ein paar Löcher in das Gebäude gerissen.
Davon ist aber heute nichts mehr zu sehen. Man darf in dem Gebäude leider keine Fotos machen, aber es ist echt einen Besuch wert. Jeder Quadratzentimeter hat entweder ein Kunstwerk, eine Statue oder sonstige Verzierung zu bieten.
Das ganze ist ganz sicher kein praktisches Regierungsgebäude. Und die Engländer haben auch ein paar sehr merkwürdige politische Traditionen. Wikipedia hat eine ganz gute Zusammenfassung.

In Westminster Hall findet sich auch die alte Tür von Downing Street No. 10. Man kann also so tun, als wäre man ganz wichtig und stehe, wie ein Staatsgast, vor der echten Tür.
Der Palast ist riesig, mehr als 1000 Räume und kilometerlange Gänge. Einige Teile des Palastes stehen seit dem 11. Jahrhundert. Es gab, wie überall in London, ein paar Feuer, die Wiederaufbauten nötig machten. Zum Beispiel 1834, als ein paar Politiker alte Unterlagen verbrannten und während dessen ins Pub gingen und ihr Feuerchen vergießen.
Auch der 2. Weltkrieg hat ein paar Löcher in das Gebäude gerissen.
Davon ist aber heute nichts mehr zu sehen. Man darf in dem Gebäude leider keine Fotos machen, aber es ist echt einen Besuch wert. Jeder Quadratzentimeter hat entweder ein Kunstwerk, eine Statue oder sonstige Verzierung zu bieten.
Das ganze ist ganz sicher kein praktisches Regierungsgebäude. Und die Engländer haben auch ein paar sehr merkwürdige politische Traditionen. Wikipedia hat eine ganz gute Zusammenfassung.

In Westminster Hall findet sich auch die alte Tür von Downing Street No. 10. Man kann also so tun, als wäre man ganz wichtig und stehe, wie ein Staatsgast, vor der echten Tür.
Dienstag, 16. September 2008
Boom!
Ganz London kannte gestern nur ein Thema, die Insolvenz der Lehman Brothers.
In der Presse wird wie schon seit Wochen die finanzielle Apokalypse heraufbeschworen und die Zeitungen waren voll von Bildern der 4000 Lehmänner in Canary Wharf die ihre Habseligkeiten in Pappkartons nach Hause trugen.
Der Guardian stichelt schon, dass mit einem Investmentbanker keiner Mitleid hat, genauso wenig wie mit Gebrauchtwagenverkäufern, Wohnungsmaklern und Politessen. Wohl wahr. Wenn man sich die Gehälter und Boni eines typischen Investmentbanker der letzten Jahre anschaut ist das sicher verständlich. Blöd nur, wenn man seine Boni als Aktienoptionen der eigenen Firma erhalten hat und die Hunderttausende von Pfund, die man für sein "early retirement" eingeplant hat nun nix mehr wert sind nachdem die Aktien 93% verloren haben und aktuell bei 0.21$ rumdümpeln. Allerdings ist auch klar, dass der Rest der Wirtschaft die Zeche zahlen muss. Und das wohl nicht zu knapp.
Tja, trotzdem geht die Welt nicht unter. Hier in England wird es sicher noch wesentlich ungemütlicher, aber so ein Wirtschaftszyklus geht auch irgendwann wieder nach oben...
In der Presse wird wie schon seit Wochen die finanzielle Apokalypse heraufbeschworen und die Zeitungen waren voll von Bildern der 4000 Lehmänner in Canary Wharf die ihre Habseligkeiten in Pappkartons nach Hause trugen.
Der Guardian stichelt schon, dass mit einem Investmentbanker keiner Mitleid hat, genauso wenig wie mit Gebrauchtwagenverkäufern, Wohnungsmaklern und Politessen. Wohl wahr. Wenn man sich die Gehälter und Boni eines typischen Investmentbanker der letzten Jahre anschaut ist das sicher verständlich. Blöd nur, wenn man seine Boni als Aktienoptionen der eigenen Firma erhalten hat und die Hunderttausende von Pfund, die man für sein "early retirement" eingeplant hat nun nix mehr wert sind nachdem die Aktien 93% verloren haben und aktuell bei 0.21$ rumdümpeln. Allerdings ist auch klar, dass der Rest der Wirtschaft die Zeche zahlen muss. Und das wohl nicht zu knapp.
Tja, trotzdem geht die Welt nicht unter. Hier in England wird es sicher noch wesentlich ungemütlicher, aber so ein Wirtschaftszyklus geht auch irgendwann wieder nach oben...

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