Montag, 29. September 2008

Chelsea Physic Garden

Diese kleine Juwel in mitten Kensington und Chelsea habe ich heute anlässlich des schönen spätsommerlichen Wetters besucht.
Der Chelsea Physic Garden wurde schon 1673 als Botanischer Garten für Heilpflanzen gegründet. Noch heute gibt es eine unfassbar große Sammlung von allen möglichen Heil- und Nutzpflanzen aus aller Welt. Der Garten öffnet nur ein paar mal pro Woche von März bis Oktober für die Öffentlichkeit und dann kann man die Kieselwege entlang wandern und, abgsehen vom Verkehrslärm vom Chelsea Embankment und den Flugzeugen mit Kurs auf Heathrow, fast vergessen, dass man in London ist.
Wer einen Sonntag nachmittag Zeit hat, sollte unbedingt mal vorbeischauen, es lohnt sich wirklich.
Man kann den Tag dann wunderbar englisch mit Tee und Kuchen auf der Wiese liegend ausklingen lassen.
Chelsea Physic Garden, 28.09.2008

Loungelover

Was fängt man an einem Samstag abend in London an? Genau, man schnappt sich ein paar Freunde und geht in eine Bar. Diesmal ins Loungelover in Shoreditch.
Diese Bar hat so ziemlich die kitschigste und dennoch grandioseste Dekoration die ich je gesehen habe. Von falschen überdimensionieren Mingvasen über goldene Kronleuchter hin zu Anatomiemodellen mit beweglichen Organen aus dem Biologieunterricht ist alles dabei. Das kommt wohl davon, wenn man 3 schwule Barbesitzer eine ehemalige Fleischverpackungsfabrik umdekorieren lässt.

Anyway. Heute ist Loungelover eine der hippen Bars in Shoreditch und ohne Reservierung ist am Wochenende kaum reinzukommen.
Der durchschnittliche Cocktailpreis liegt bei £9, was sicher nicht billig ist, aber zur Umgebung passt. Und kreativ sind die Cocktails allemal. Ich hatte einen Limelight (Limette, Vodka, Maracuja, Sekt, Gin) und einen Pink Passion (Passionsfrucht, Vanille, Vodka, Prosecco). Beide uneingeschränkt zu empfehlen.

Und Celebrityspotting gab es auch - am Samstag Abend war auch Katie Melua im Loungelover.

Sonntag, 28. September 2008

Mein neues Portemonnaie...

..extrem stylish, knallpink, nicht ganz billig, von Heidi Mottram, London. Natürlich in Spitalfields gekauft. Und das interessanteste: es ist aus Aalhaut gemacht. No kidding. Mein Portemonnaie schwamm im früheren Leben mal durch den Ozean. Aalleder wurde traditionell von den Eskimos verwendet, heute ist es eher selten. Und wie wikipedia mir gerade mitteilt, stammt das heutige Aalleder von den Schleimaalen, die wissenschaftlich gesehen gar keine Aale sind.

Oh, well, dann habe ich eben jetzt ein schickes Fischhautportemonnaie.

Sonntag, 21. September 2008

Open House in Spitalfields...

Open House ist ein jährlicher Event, der die Architektur Londons feiert. Ein Wochenende lang kann man verschiedenste Gebäude, die sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, besuchen.
Ich hatte dieses Jahr nicht wirklich viel Zeit, aber 2 Gebäude in Spitalields habe ich doch geschafft.
Zum einen die Christ Church Spitalfields, Teil der anglikanischen Kirche, die sich seit 3 Jahrhunderten mächtig zwischen Brick Lane und Commercial Street, mittlerweile einem muslimischen Zentrum Londons, erhebt.

Die Kirche ist erst 2004 restauriert worden und eine echte Schönheit. Relativ pompös, wenn man einfache evangelische Kirchen gewöhnt ist. Sie besteht aus unglaublich weißem Portlandstein, der bei der Londoner Luftverschmutzung sicher alle 10 Jahr tiefengereinigt werden muss. Die Deckenverzierungen im Inneren und das große Altarfenster sind sehr sehenswert.

Open House in Spitalfields, September 2008

Palace of Westminster

Der Palace of Westminster, auch als Houses of Parliament bekannt, ist der Sitz der englischen Regierung. Er liegt direkt an der Themse, zwischen Big Ben und Westminster Abbey. Im Sommer, wenn die Politiker im Urlaub sind, kann man für 12£ eine Tour buchen. Nach einer Sicherheitskontrolle, die genauso nervig ist wie am Flughafen, kommt man in Westminster Hall an. Dort werden heute die verstorbenen Royals aufgebahrt, wenn es denn nötig ist.
Der Palast ist riesig, mehr als 1000 Räume und kilometerlange Gänge. Einige Teile des Palastes stehen seit dem 11. Jahrhundert. Es gab, wie überall in London, ein paar Feuer, die Wiederaufbauten nötig machten. Zum Beispiel 1834, als ein paar Politiker alte Unterlagen verbrannten und während dessen ins Pub gingen und ihr Feuerchen vergießen.
Auch der 2. Weltkrieg hat ein paar Löcher in das Gebäude gerissen.
Davon ist aber heute nichts mehr zu sehen. Man darf in dem Gebäude leider keine Fotos machen, aber es ist echt einen Besuch wert. Jeder Quadratzentimeter hat entweder ein Kunstwerk, eine Statue oder sonstige Verzierung zu bieten.
Das ganze ist ganz sicher kein praktisches Regierungsgebäude. Und die Engländer haben auch ein paar sehr merkwürdige politische Traditionen. Wikipedia hat eine ganz gute Zusammenfassung.

In Westminster Hall findet sich auch die alte Tür von Downing Street No. 10. Man kann also so tun, als wäre man ganz wichtig und stehe, wie ein Staatsgast, vor der echten Tür.

Dienstag, 16. September 2008

Boom!

Ganz London kannte gestern nur ein Thema, die Insolvenz der Lehman Brothers.
In der Presse wird wie schon seit Wochen die finanzielle Apokalypse heraufbeschworen und die Zeitungen waren voll von Bildern der 4000 Lehmänner in Canary Wharf die ihre Habseligkeiten in Pappkartons nach Hause trugen.
Der Guardian stichelt schon, dass mit einem Investmentbanker keiner Mitleid hat, genauso wenig wie mit Gebrauchtwagenverkäufern, Wohnungsmaklern und Politessen. Wohl wahr. Wenn man sich die Gehälter und Boni eines typischen Investmentbanker der letzten Jahre anschaut ist das sicher verständlich. Blöd nur, wenn man seine Boni als Aktienoptionen der eigenen Firma erhalten hat und die Hunderttausende von Pfund, die man für sein "early retirement" eingeplant hat nun nix mehr wert sind nachdem die Aktien 93% verloren haben und aktuell bei 0.21$ rumdümpeln. Allerdings ist auch klar, dass der Rest der Wirtschaft die Zeche zahlen muss. Und das wohl nicht zu knapp.
Tja, trotzdem geht die Welt nicht unter. Hier in England wird es sicher noch wesentlich ungemütlicher, aber so ein Wirtschaftszyklus geht auch irgendwann wieder nach oben...

Sonntag, 14. September 2008

Bar Hopping in London...

Yep. Ich bin zurück aus Manhattan. Nachdem ich die halbe Woche mit einer bösen Erkältung im Bett verbracht habe, bin ich mittlerweile auch wieder fit genug um auszugehen.
Heute stand also ein House-Warming-Barbecue in Higham's Park auf dem Programm. Es war tatsächlich mal schönes Wetter. Grade wenn man sich damit abgefunden hatte, dass der Sommer vorbei ist.
Am Abend ging es zum Bar Hopping nach Shoreditch. Begonnen haben wir im 2012 auf der Brick Lane. Klein, laute Musik aber ganz gemütlich.
Dann wollten wir eigentlich ins Lounge Lover umziehen, einer der schicksten Bars in ganz Shoreditch. Leider geht da ohne Reservierung nix.
Wir sind dann in einer namenlosen (?) aber auch sehr hübschen Bar direkt neben dem Les Trois Garcons gelandet. Die haben nicht mal ein Schild an der Tür und scheinen ihr Business-Model drauf aufzubauen, dass die Leute denken sie würden zu ihrer berühmteren Nachbarschaft, den Les Trois Garcons, gehören. Was eben jene dazu veranlasst, ein großes Schild aufzutstellen, dass dies eben nicht der Fall ist. Naja, gemütlich war es trotzdem. Und dass 3 (!) Barkeeper meinen Apfel-Brombeer-Martini vorgekostet haben, bevor er serviert wurde, spricht für sich.

Achja, New York Erlebnisse gibt es auch irgendwann, wenn die Bilder archiviert sind...
 
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